Die Familie der Kamele teilt sich auf in Altwelt- und Neuweltkamele. Zu den Neuweltkamelen gehören die kleineren, südamerikanischen Arten, wie Lamas und Vikunjas.
Zu den Altweltkamelen gehören das einhöckrige Dromedar und das zweihöckrige KAMEL, von welchem auch die weiche Wolle kommt.
Diese gutmütigen Säugetiere sind am Höcker gemessen ca. 2 m hoch und wiegen bis zu 700 kg (1540 lbs). Sie sind Pflanzenfresser mit einem harten Maul, das ihnen das Fressen von dornigen Wüstenpflanzen ermöglicht. Ebenso können sie in kürzester Zeit grosse Mengen Wasser, bis zu 200 Liter (50 Gallons) in 15 Minuten, aufnehmen. Entgegen der landläufigen Meinung dienen die Höcker nicht als Wasser-, sondern als Fettspeicher. Geschrumpfte Höcker sind ein Anzeichen für einen schlechten Ernährungszustand. Kamele sind Passgänger, das heißt es wird immer abwechselnd das linke und rechte Beinpaar bewegt. Wegen dieser wiegenden Fortbewegung haben sie den Spitznamen "Wüstenschiff" bekommen. Ihre Füsse sind so ausgestattet, dass sie im tiefen Sand nicht einsinken.
Kamele sind bereits seit dem dritten vorchristlichen Jahrtausend domestiziert worden. Sie wurden vorrangig als Last- und Zugtiere, daneben aber auch als Woll-, Milch- und Fleischlieferanten verwendet und werden vielfach bis heute zu diesen Zwecken gehalten. In manchen Orten werden auch Kamelrennen veranstaltet. Heute zählt man ca. 1.4 Millionen domestiziert Kamele. Im Jahre 2002 wurde die Anzahl der wild lebenden Kamele im nordwestlichen China und in der Mongolei auf ungefähr 950 geschätzt. Seitdem sind sie auf die Liste der bedrohten Tierarten gesetzt worden.
Kamele verlieren ihre Haare im Frühling und bekommen im Herbst ihr neues Fell. Es besteht aus grobem Schutzhaar und feinem, weichen Untervlies. Die Farben variieren von der typischen Kamelfarbe, über Karamell und Crème bis zu Schwarzbraun. Das ausgesprochen warme, schwer zu filzende Kamelhaar ist 2,5 bis 7,5 cm lang und misst zwischen 15 bis 22 Mikron.